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Gefühle - Gedichte - Brandanschlag



15. Jahrestag Brandanschlag in Solingen

Ich erinnere mich noch sehr genau, Pfingsten vor 15 Jahren. Meine Familie und ich wollten bei dem herrlichen Wetter einen Ausflug machen. In einem Schnellrestaurant in der Nähe von Koblenz hörten wir im Radio die Nachricht von dem furchtbaren Brandanschlag mit Toten auf das Haus an der Unteren Wernerstrasse. Uns verging die Lust auf einen fröhlichen Ausflug und wir fuhren zurück nach Solingen.

Wir sind natürlich sofort in die Stadt um an den Demonstrationen teilzunehmen, zu zeigen, dass wir als Deutsche nicht einverstanden sind mit solchen Verbrechen. Das nicht alle Deutsche Nazis sind. Aber was wir dann erlebten hatten wir so einfach nicht erwartet. Diese Gewalttätigkeit, so etwas kannte ich bis dahin nur aus den Nachrichten, wenn mal wieder von Rassenkrawallen in der Bronx die Rede war.

Gewalt von allen Seiten. Türken gegen deutsche Läden, Türken gegen Türken, dazwischen auf allen Seiten Fassungslosigkeit wegen des abscheulichen Verbrechens. Mitleid mit der Familie Genc. Wut auf die Politiker, die sich nicht zu irgendwelchen Handlungen entschließen konnten. Überall Gerüchte. Die völlig überforderte Polizei. Und vor allem die Presse!

Bis dahin hatte ich noch in etwa an die Wahrheit der Fernsehnachrichten geglaubt. Aber nachdem ich in der Woche nach dem Brandanschlag täglich bei den antifaschistischen Demos dabei war, habe ich den Glauben an die Lauterkeit auch der öffentlich-rechtlichen Sender verloren. Mit eigenen Augen habe ich zum Beispiel gesehen, wie eine Reporterin türkischen Jugendlichen Geld gab, mit der Aufforderung doch mal ein bisschen Krawall zu machen. Und solche Vorfälle gab es einige.

Auch die Polizei zeigte sich nicht gerade von ihrer besten Seite. Als ein türkischer Demonstrant, mit einem Schraubenzieher in den Hals gestochen, vor unseren Füßen zusammenbrach und ich ein paar Schritte weiter den Fahrer eines Polizeibullis bat, über Funk einen Sanitäter zu rufen, hat dieser sich geweigert. Selbst Verbandsmaterial weigerte er sich herauszugeben. Allerdings konnte ich auch beobachten, wie ein Polizist sich rührend um zwei kleine türkische Mädchen kümmerte, die offenbar die Familie verloren hatten.

Als nach einer Woche der Spuk vorbei war, ging es weiter. Gerüchte kamen auf, wer denn nun wohl wirklich schuld war. Schlampige Ermittlungen, vorschneller Abriss der Brandruine. All das wirkte nicht überzeugend. Dann die immer wieder neuen Vermutungen, was denn nun mit den Spendengeldern geschieht. Manchmal hatte ich das Gefühl, über der ganzen Politik hat man eins vergessen:

Es hat 5 tote Frauen und Mädchen gegeben. Grauenvoll gestorben bei einem sinnlosen Anschlag. Und die schwer Brandverletzten, die heute noch an den Folgen leiden.

Deshalb darf nie wieder so etwas passieren!



Diesen Artikel schrieb ich für die Stadtzeitung von SOLINGEN AKTIV 2. Quartal 2008

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Ich hoffe, meine sehr persönlichen Gedichte gefallen dir so gut, dass du mir ein paar Worte in mein Gästebuch schreibst.

Und wenn nicht, ich nehme auch konstruktive Kritik gern entgegen.

Viel Spaß beim Lesen.
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